Industriegelände mit langer Geschichte

Der Gewerbepark im Hildener Süden hat eine lange Geschichte. Auf dem historischen Industriegelände wurde einst der weltbekannte „Boy“-Taschenschirm hergestellt. Elemente der alten Architektur sind bis heute erhalten. Dadurch entsteht eine Arbeitsatmosphäre, die sich angenehm von anderen, oftmals steril wirkenden Gewerbeparks unterscheidet.

Rückblick

1904   Gründung der Offenen Handelsgesellschaft W. Bauermann & Söhne durch Wilhelm Bauermann, Fabrikant und Kaufmann zu Weyer, seinen Söhnen Cuno, Fabrikant und Kaufmann zu Hilden, und Richard Bauermann sowie seinem Schwiegersohn Gustav Braun, Fabrikant und Kaufmann zu Wald
Der Bau einer Schirmfurniturenfabrik beginnt

1914   Ein neues Verwaltungsgebäude wird bezogen
Das Unternehmen beschäftigt mehr als 600 Mitarbeiter

1920   Richard Bauermann scheidet aus dem Unternehmen aus und gründet in Düsseldorf eine eigene Rohrfabrik

1922   Beginn der Produktion von geschweißten Rohren für die Fahrrad- und Motorrad-Industrie

1923   Wilhelm Braun, einziger Sohn des Firmengründers Gustav Braun, tritt in die Werksleitung ein
Das Unternehmen gibt eigenes Notgeld heraus

1929   Die Produktion des Taschenschirms „Boy“ beginnt – eine Erfindung des Prokuristen Hermann Zeitschler (Verkaufsleiter)

1930   Tod des Firmengründers Gustav Braun

1936   Das Unternehmen beschäftigt rund 360 Mitarbeiter

1937   Tod des Firmengründers Wilhelm Bauermann; Wilhelm Braun und Werner Bauermann, Sohn des im Ersten Weltkrieg gestorbenen Firmengründers Cuno Bauermann, werden Komplementäre der W. Bauermann & Söhne KG

1945   Zeitweise Stilllegung der Produktionsstätte nach Artilleriebeschuss. Der Betrieb steht auf der Demontageliste der Alliierten. Maschinen werden abgeholt. Ende 1945 erste Produktionsgenehmigung für Rohrsägebügel für den Holzbedarf des Kohlebergbaus.

1951   Werner Bauermann scheidet aus dem Unternehmen aus, Wilhelm Braun wird alleiniger Inhaber
Das Unternehmen hat 384 Mitarbeiter

1952   Wilhelm Braun stirbt im Alter von 56 Jahren. Neue Gesellschafter werden seine Ehefrau Ilse Braun (Geschäftsführerin) und seine Kinder Karlernst, Sigrid und Hans-Jürgen
Aufspaltung in das Grundbesitzunternehmen W. Bauermann & Söhne GbR und das Produktionsunternehmen W. Bauermann & Söhne GmbH
(bis Ende der 1970er-Jahre Betrieb als Schirmfurnituren-, Rohr- und Fahrradteile-Fabrik)

1953   Start der Produktion von Campingmöbeln und Ruheschaukeln

1954   Festakt zum 50-jährigen Bestehen in einer der Betriebshallen
Gleichzeitig wird das Silberne Jubiläum des Taschenschirms „Boy“ gefeiert
Zum Jubiläum erscheint die Festschrift „Ein Anker und zwei Sterne“; Verfasser ist ein Freund des Hauses: der rheinische Dichter Heinz Steguweit
Das Unternehmen hat rund 440 Mitarbeiter

1958   Dipl.-Kfm. Karlernst Braun tritt in die Geschäftsführung ein

1962   Eine automatische Galvanostraße läuft an

1970   Dipl.-Ing. Hans-Jürgen Braun tritt in die Geschäftsführung ein
Bau einer neuen Produktionshalle mit einer Grundfläche von rund 4000 Quadratmetern; sie zählt zu den größten Industriegebäuden in Hilden
Die Produktionsfläche wird durch die neue Werkhalle um 25 Prozent erweitert

1971   Die neue Fabrikationshalle für die Herstellung von Spezialrohren für die Funk- und Fotoindustrie wird in Betrieb genommen

1973   Ilse Braun scheidet aus der Geschäftsführung aus und überträgt ihre Anteile an ihre Kinder

1977   Die Schirmproduktion wird aufgegeben und von der Solinger Firma Kortenbach & Rauh übernommen
67 Mitarbeiter gehen mit nach Solingen
Das Unternehmen spezialisiert sich auf die Entwicklung und Fertigung von Präzisionsstahlrohren und einbaufähigen Rohrteilen

1979   Feier zum 75-jährigen Bestehen des Unternehmens im Hotel Excelsior, Köln
Das Unternehmen hat rund 270 Mitarbeiter
Einstellung der Gartenmöbelproduktion

1980   Verpachtung des Grundbesitzes (bis 1990)
Das Unternehmen hat rund 200 Mitarbeiter

1990   Umgestaltung des ehemaligen Industriebetriebes zu einem Gewerbepark:
Erweiterung auf 42.000 m² Fläche und Bebauung mit mehr als 23.000 m² Büro- und Gewerbefläche

1997   Eröffnung des Kunstraum Gewerbepark-Süd als Ausstellungsraum

1998   Startschuss für das Hildener Gründungszentrum (HGZ) in einer „public-private-partnership“ mit der Stadt Hilden (Vertrag inzwischen verlängert bis zum Jahr 2023)

1999   NRW-Wirtschaftsminister Peer Steinbrück eröffnet das HGZ

2003   Das ehemalige Kesselhaus wird zu einem Bürotrakt umgebaut

2013   Eröffnung des Treppenhausturms mit Aufzug, Umbau Bürogebäude, Zugang zum Kunstraum Gewerbepark-Süd jetzt barrierefrei

2017   "20 Jahre Kunstraum"

2017-2018  Die Werkstraßen und Kanalsysteme werden erneuert

 

Das Unternehmen befindet sich nach wie vor in Familienbesitz. Es ist somit Hildens ältester Betrieb in Familienbesitz. Geschäftsführende Gesellschafter sind derzeit Hans-Jürgen Braun, Enkel des Firmengründers Gustav Braun, und Mathias Braun, Urenkel des Firmengründers.

Weitere Gesellschafter sind die Kinder der Brüder Karlernst Braun und Hans-Jürgen Braun: Dipl.-Ing. Christian Braun, Dipl.-Ing. Mathias Braun, Dipl.-Ing. Michael Braun und RA Sylvia Braun.

Im Gewerbepark-Süd haben sich mittlerweile rund 60 Firmen mit insgesamt etwa 200 Mitarbeitern angesiedelt.

Eine eigene Bushaltestelle der Linie O3 direkt vor der Tür verbindet den Gewerbepark-Süd mit der Innenstadt und dem Bahnhof Hilden. Von der S-Bahn-Haltestelle "Hilden-Süd" der S 1 sind es nur wenige Schritte bis zum Gewerbepark-Süd.